Aluminium Architektur Preis 2016
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde vom Aluminium-Fenster-Institut (AFI) in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich und der ig architektur vergeben. Das Siegerprojekt Wohn- und Bürohaus Hernalser von pool Architektur konnte sich gegen 34 weitere Einreichungen durchsetzen. Dabei überzeugte das Gebäude die hochkarätige Fachjury mit seiner städtebaulichen Situierung, seiner Formensprache sowie dem gelungenen Materialeinsatz. Genauere Infomationen finden Sie hier.
Aus der Laudatio von Johann Traupmann, Vorsitzender der Jury
Ich finde ich es hervorragend, dass das Aluminium-Fenster-Institut einen ARCHITEKTUR-Preis vergibt und sich damit zu qualitätsvoller Architektur bekennt. Wesentlich war der Jury bei der Entscheidungsfindung:
Es ist wichtig, dass Aluminium tatsächlich eine Rolle spielt – auch jenseits der Fenster und dass Aluminium quantitativ bedeutsam im Projekt vorkommt.
- Ein innovativer Materialeinsatz ist wesentlich.
- Die handwerkliche Verarbeitung muss qualitätsvoll sein.
- Architektur soll räumlich komplex zum Ausdruck kommen.
Es ist also ein Architektur-Preis, wie schon der Name vermittelt und - in Analogie zur Verwendung eines Präfix als „Methode zur morphologischen Wortbildung“ – in weiterer Folge verbunden mit dem vorangestellten Begriff also der Aluminium-Architektur-Preis.
Lassen Sie mich an dieser Stelle einen zweiten Aspekt dieses kombinierten Gefüges ansprechen:
Zunehmend sehen wir uns – nämlich die planende und die ausführende Branche - durch viele Modalitäten unserer gegenwärtigen Vergabe- und Ausführungspraxis oft in der einander entgegenstehenden Rolle, die manchmal sogar unter dem Dach der Justiz noch zugespitzt wird. Anstatt dem gemeinsamen Pioniergeist zu folgen, etwas Ungewöhnliches in gemeinsamer Anstrengung zu erreichen, werden wir gegeneinander ausgespielt mit Spitzfindigkeiten von Interpretationsspielräumen von diversen Seiten. Leider bleiben wir dabei oft beide „angeschüttet“ liegen.
Ich finde es daher besonders bezeichnend, dass wir diesmal den AAP unter dem Dach der Justiz als einen gemeinsamen Erfolg feiern können.
Somit appelliere ich an beide Seiten:
- an die Ausführenden: sucht nicht Unschärfen in der Planung und Ausschreibung
- an die Planenden: kommuniziert klar und deutlich, was Sache ist und worauf es ankommen soll.
- somit an uns alle: sehen wir unsere Stärke darin, gemeinsam das Innovative zu suchen und das Herausragende mit ungeteiltem Einsatz zu vollbringen.
Genauso ist es auch in der Jury also abgelaufen:
Sicherlich wurde der jeweilige fokussierte Blickwinkel der einzelnen Jurymitglieder in die Diskussion eingebracht, nicht jedoch ohne das gemeinsame, qualitätsvolle Ganze aus den Augen zu verlieren. Unter dem Anspruch dieser eigenen Vorgabe wurde also in mehreren Runden die Auswahl erarbeitet und schließlich der Gewinner festgelegt.
Ich glaube, die Auswahl der Projekte für die Prämierung werden Sie unter diesem Gesichtspunkt und mit der Erläuterung der Juryurteile sicherlich selber ganz gut nachvollziehen können.
Jurymitglieder:
Ingrid Domenig-Meisinger (Arch+More)
Marion Gruber (IG Architektur)
Johann Traupmann (Pichler & Traupmann Architekten, Preisträger Aluminium-Architektur-Preis 2014)
Much Untertrifaller (Architekturstiftung Österreich)
Andreas Renner und Gottfried Öller (beide Aluminium-Fenster-Institut).