Die gesellschaftlichen, gestalterischen und historischen Potenziale von anscheinend banalen Objekten sind für qualitätvolle Weiterentwicklung der Architektur der Gegenwart wichtiger als man denkt.
Alte (Un)Bekannte
Eine Publikationsreihe der Architekturstiftung in Zusammenarbeit mit den Stiftern und dem Architektur und Bauforum
Alte (Un)Bekannte, *1945 - 1975
Die Zeit zwischen dem Ende des zweiten Weltkriegs und der ersten Ölkrise gehört nicht gerade zu den in qualitativer Hinsicht hervorragenden Epochen der österreichischen Baukultur. Zu sehr stand die Masse im Vordergrund, zu sehr das Ziel eines „größtmöglichen Glücks für die größtmögliche Zahl“, das per Definitionem alles Außergewöhnliche ausschloss. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel, und um diese Ausnahmen wird es in der neuen, von der Architekturstiftung Österreich initiierten Serie gehen, die in diesem Heft des Bauforum mit einem Beitrag über Josef Lackners Ursulinenschule in Innsbruck beginnt. Gemeinsam ist den besten Bauten dieser Epoche, dass sie sich eine oberflächliche Ästhetik weder leisten konnten noch wollten. Sie versuchten, Konstruktion und Material zu zeigen, manchmal brutalistisch, manchmal organisch, immer dezidiert „modern“ und aus der Perspektive des durchschnittlichen österreichischen Nutzers ebenso dezidiert „ungemütlich“. Ihr Energieverbrauch war bis zur ersten Ölkrise 1973 kein Thema. Auf ihre Umnutzung und Sanierung sind weder Denkmalschutz noch Bauphysik ausreichend vorbereitet, für viele Bauherren fallen diese Aufgaben gar nicht in den Bereich der Architektur. Die Serie, die alternierend von den in der Architekturstiftung verbundenen Institutionen aus den einzelnen Bundesländern betreut wird, soll das Thema österreichweit und interdisziplinär zur Diskussion stellen und als eine der wichtigen aktuellen Aufgaben der Architektur ins Bewusstsein rufen.
Der architekturhistorische Ursprung der Sonderschule Floridsdorf ist die Reformpädagogik der zwanziger Jahre und die vom "Neuen Frankfurt" konzipierte Freiflächenschule.
Das Brucknerhaus in Linz ist ein Symbol: insbesondere während der leidenschaftlichsten Diskussionsphase um den - in letzter Minute mittels Volksentscheid verhinderten - Neubau des Musiktheaters in Linz stand es stets für die Möglichkeiten nicht nur Kulturbauten großen Maßstabs in Oberösterreich zu errichten, sondern auch international beachtete Architektur. Und selbst in den euphorischen Wortmeldungen zum jüngst fertiggestellten Kunstmuseum Lentos wurde der Hinweis auf das nahe Brucknerhaus selten vergessen.
Das Brucknerhaus in Linz ist ein Symbol: insbesondere während der leidenschaftlichsten Diskussionsphase um den - in letzter Minute mittels Volksentscheid verhinderten - Neubau des Musiktheaters in Linz stand es stets für die Möglichkeiten nicht nur Kulturbauten großen Maßstabs in Oberösterreich zu errichten, sondern auch international beachtete Architektur. Und selbst in den euphorischen Wortmeldungen zum jüngst fertiggestellten Kunstmuseum Lentos wurde der Hinweis auf das nahe Brucknerhaus selten vergessen.
In den siebziger und achziger Jahren setzte die Gemeinde Perchtoldsdorf von Wien losgelöst eigenständige Architekturakzente mittels Wettbewerben, die auf das besondere Engagement des damaligen Bürermeisters Paul Katzberger senior zurückzuführen sind. Dreißig Jahre später spricht man von Architekturklassikern. Das älteste dieser ambitionierten Bauwerke ist das Kultur- und Veranstaltungszentrum in der Beatrixgasse, das als exemplarischer Stahlbauentwurf für diesen Bautyp gilt und 1976 eröffnet wurde. Architekt Stefan Bukovac hat diesen mutigen Bau geplant und ausgeführt, der bis heute Gegenstand kontroversieller Diskussionen geblieben ist.
Die Terassenhaussiedlung Graz - St.Peter kann heuer auf eine Nutzungsdauer von 25 Jahren zurückblicken. Anlass genug, um über konzeptionelle Fragen, ihren Wandel und Aufgaben der Erhaltung der Bausubstanz nachzudenken.
Anmerkungen zur Sanierung des Felsenbades von Gerhard Garstenauer in Bad Gastein.
Anmerkungen zur Sanierung der Ursulinen-Schule von Josef Lackner in Innsbruck.