Architektur als Unterhaltung
Über ein neues Rollenverständnis der Architektur
AusschreibungDie Österreichische Gesellschaft für Architektur - ÖGFA möchte in den kommenden zwei Jahren einen Themenschwerpunkt unter dem Titel "Architektur als Unterhaltung – Architektur zur Unterhaltung" setzen. Das Thema soll als lose Folge von Vorträgen, Podiums-diskussionen, Bauvisiten und durchaus auch events vorort gestaltet werden.
Architektur wird in zunehmendem Maße als Konsumprodukt genutzt bzw. benutzt, was zur Folge hat, dass ihr Unterhaltungswert permanent gesteigert werden muss. Sei es, dass sie Unterhaltungs-betriebe beherbergend als eventarchitecture (Kino-Kulinarik-Centers) bezeichnet wird, oder durch eine leicht identifizierbare brandmark (z.B. Hundertwasser) zur Show ansich hochstilisiert wird, Architektur gerät verstärkt unter Zugzwang, in gefälliger Art und Weise "Quote" zu bringen. Die Architektur muss ihre eigentliche Funktion als adäquater Rahmengeber für eine Belebung zurückstellen und eine offensive Haltung einnehmen, was vice versa das Publikum in die Defensive und in ein konsumistisches Verhalten drängt.
Dieses Phänomen zeitgenössischen Bauens, das sich grenzüber-schreitend in den Sparten Architektur und (Set-)Design bewegt, soll in unseren Jahresprogrammen 2001 und 2002 in einer Vortrags- und Diskussionsreihe an spezifisch ausgewählten Orten dargestellt, hinterfragt und analysiert werden. Wir wollen aufzeigen, dass Architektur sehr wohl Spaß machen, jedoch nicht zu einem Element reiner Spaßkultur verkommen sollte. Wichtig dabei ist uns eine interdisziplinäre Annäherung an die Thematik, um die Standpunkte unterschiedlicher Disziplinen zu beleuchten: von Architektur, Städtebau und Design über Kultur- und Theaterwissenschaft und Soziologie bis zum marketingstrategischen Ansatz.
Konzept: Erich Bernard und Judith Eiblmayr
Mitarbeit: Peter Bogner