Leerräume in der wachsenden Stadt
Diskussion anläßlich der österreichischen Erstaufführung des Theaterstücks "Ins Weite schrumpfen" (von Katja Hensel)
DiskussionDi 19.10 19:00 Uhr Diskussion „Leerräume in der wachsenden Stadt“
mit
Mag. M. Arch. Gabu Heindl, Architektin und Urbanistin
DI Jutta Kleedorfer, Projektkoordinatorin für Mehrfachnutzung MA18
DI Dr. Philipp Rode, freischaffender Landschaftsarchitekt und Lektor am Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur BOKU
Barbara Herold, Regisseurin
Kann man von „schrumpfenden Städten“ lernen? Zwischen Brache und Speckgürtel - Chancen der Stadtentwicklung im Umgang mit urbanem Niemandsland stehen im Fokus der Diskussion.
EINTRITT FREI!
Siehe www.dieheroldfliri.at
Theater:
Di, 12.10. – Sa, 23.10.2010 | Di – Sa | 20:30 Uhr
INS WEITE SCHRUMPFEN
von Katja Hensel
Österreichische Erstaufführung
Regie: Barbara Herold | Ausstattung: Ursula N. Müller | Bildanimation: Marc Altmann
Mit: Maria Fliri, Ingrid Lang, Martin Schwanda, Martin Spitzweck
Mitten im Überfluss verkümmern die Seelen. In der beschleunigten, globalisierten Welt versuchen die Menschen ihre innere Leere mit einer Dynamisierung des Alltags zu überwinden. Katja Hensel erforscht die Defizite, indem sie Parallelen zu sichtbaren Phänomenen herstellt, zu „schrumpfenden Städten“, städtebaulichen Fehlentwicklungen und anderen Auswüchsen unserer wachstumsgläubigen Gesellschaft.
Der Journalist Robert leidet unter zu engen Hemden und interessiert sich nur noch für urbane Wüsten. Seine Frau Anka entdeckt das Entrümpeln und die Nächstenliebe, die sie mit dem weißrussischen Gaststudenten Igor auslebt. Hans-Maria fürchtet die Frauen und muss dafür büßen. Klaas darf Robert als Augenarzt nicht helfen und wäscht ihm als Bruder den Kopf. Vivis Leben reduziert sich auf die Theke eines Fitnesspalastes, in dem Robert seinen Bauch schrumpfen lassen will. Das Ehepaar Montag tauscht eine leer stehende Hochhaussiedlung mit der Einsamkeit einer Shopping Mall. Und die werdende Mutter Daniele trifft ihre Entscheidung für sich allein.
Mit messerscharfem Verstand, großartigem Humor und Sprachwitz bearbeitet die Autorin das Dilemma unserer Gesellschaft, das entsteht, wenn vor lauter Überflutung und Geschwindigkeit das Wesentliche verloren geht.
ROBERT Es ist überall das Gleiche, ich habe mich umgesehen, überall findest du die gleichen Konstellationen. Graumäusige Kleinstädte ächzen neben großmäuligen Metropolen einer stabilen Zukunft entgegen, dem Traum vom attraktiven urbanen Körper, eine kleine Gruppe ins Abseits kippender Wohnorte, die sich zu einer Trainings-Region zusammenrauft, die sich Mut macht, hilft, und Verluste kaschiert, ein paar wenige wachsen, blühen auf, ziehen die Blicke auf sich, dem Rest fehlt der Glaube, den Wettbewerb doch noch zu gewinnen. Die Speckgürtel wachsen, die Farbe schwindet, die Fassade bröckelt. Jeder wünscht sich ein brodelndes Zentrum, doch da pfeift nur ein kalter Wind. Sieh aus dem Fenster, die Belebung der Mitte ist schon lange gescheitert. Solltest du dich spiegeln, macht es das Bild nicht vitaler.
HANS-MARIA Ich bin müde. Leer, ja. Aber eine Stadt bin ich nicht. Ich schrumpfe nicht. Ich habe zwei Söhne. Demografisch bin ich mit mir im Reinen.
ROBERT Alles was ich sage ist ein Körper ist ein Körper. Ob Stadt, ob Haus, ob Fleisch und Knochen. Wie wir mit ihm umgehen, ist immer das gleiche.
Fotos (c): Bettina Frenzel / Marc Altmann
Karten*): EUR 16,- | Ö1-Club 13,- | erm. 10,- | Kosmos€ 1,- | Sparpaket 72 & 42
Reservierung: Tel. 01/523 12 26, www.kosmostheater.at, karten@kosmostheater.at
(*) Zusatzinfos Karten 2010:
• Erm. Kartenpreis: SchülerInnen, StudentInnen (bis 27 J.), Lehrlinge, Zivildiener, Arbeitslose, PensionistInnen, RollstuhlfahrerInnen samt Begleitperson, IG-Mitglieder (IGFT, IG AutorInnen,
IG Bildende Kunst, IG Kultur).
• Sparpaket 72 / erm. 42 (6-Karten-Package): 1 Jahr gültig, einlösbar bei allen Vorstellungen an der Abendkassa, Vorabreservierung obligatorisch.
Sparpaket 72: uneingeschränkt übertragbar.
Erm. Sparpaket 42: SchülerInnen, StudentInnen (bis 27 J.), Lehrlinge, Zivildiener, Arbeitslose, PensionistInnen, RollstuhlfahrerInnen, IG-Mitglieder (IGFT, IG AutorInnen, IG Bildende Kunst,
IG Kultur)
• KosmosEuro: 3 KosmosEuros pro Vorstellung (Premieren ausgenommen). Keine Ausweise oder Nachweise nötig, einfach zur Abendkassa kommen! Reservierung nicht möglich.