Walter Pichler, Haus neben der Schmiede
AusstellungWalter Pichler, einer der international renommiertesten österreichischen Künstler, arbeitet seit den 60er Jahren im Grenzbereich von Skulptur und Architektur. Beispielgebend ist der kleine Ort St. Martin im Burgenland, wo Pichler seit 1972 an seiner individuellen Objektwelt arbeitet: neben Wohnhaus und Werkstatt entstanden eine Reihe von behausungen für seine Skulpturen. Nun hat er ein Haus gebaut, das nicht von ihm und seinen Skulpturen bewohnt wird: ein 56m2 großes Einraumhaus für seinen Cousin. Das freistehende Gebäude steht im unmittelbaren Bezug zu der an der Straße gelegenen alten Schmiede seines Onkels Eugen Pichler, eines ehemaligen Zeug- und Hufschmieds in Südtirol, und ist ganz wesentlich in die künstlerische Biographie Walter Pichlers eingebettet.
Das Haus neben der Schmiede greift das Thema der hermetischen Abgeschlossenheit des engen südtirolerischen Eggentals auf:
ein von außen undurchlässiges Gebäude mit Mauern aus Porphyr, einem für das Tal typischen, rötlichen Stein. Der monolithisch anmutende Kleinstbau mit seinem auf die Elementarbedürfnisse des Wohnens beschränkten Mobiliar
(Klappbett, Tisch, Sessel, Herd, Wasserbecken) dient als Refugium für den Bauherrn. Im Inneren befindet sich ein heller Raum fensterlos, mit Glasdach gedeckt, der als Aufenthalts- oder Arbeitsraum dient.
Das Projekt und seine Realisation wird erstmals im Architekturzentrum Wien präsentiert. Die Ausstellung ermöglicht den BesucherInnen, anhand von Zeichnungen und Fotos in einer annähernden 1:1 Umsetzung, die sich mit dem Thema der Materialisierung des Hauses auseinandersetzen,die räumliche Dimension des Gebäudes und des Entwurfes nachzuvollziehen.