Alberto Ponis
Forum liest, 30.05.2011
eigentlich ist alberto ponis, jahrgang 1933, genuese. nach dem studium in florenz verschlug es ihn zu ernö goldfinger und denys lasdun nach london. nach seiner rückkehr eröffnete er in palau, sardinien, ein kleines büro. sind seine anfänglichen bauten noch von der moderne geprägt, so findet er bald seinen eigenen weg, vor allem im umgang mit der sardischen landschaft. denn seine häuser reagieren immer auf den ort, die felsen, die macchia und gehen letztendlich eine symbiose mit der landschaft ein. das stazzo, das sardische hirtenhaus als vorbild, kommen je nach topografie mutationen dieses bautypus heraus. die casa scalesciani zum beispiel, oberhalb des meeres in den felsen gelegen, erinnert an die casa malaparte von adalberto libera und sie kann es mit ihr von der architektonischen dramaturgie und qualität auch locker aufnehmen. ein tipp noch: die patio-reihenhäuser in villaggio pulcheddu, in der nähe von palau. alberto ponis ist ein meister des platzierens, des schmiegens, des umgangs mit der topografie. deswegen ist sein 2006 von sebastiano brandolini herausgegebenes buch mehr als empfehlenswert.
Sebastiano Brandolini (Hg): Alberto Ponis: Architettura in Sardegna (ital./engl.), Mailand 2006
Walter Angonese für das aut. architektur und tirol