Die Architektur des Glücks
Forum liest und empfiehlt, 27.08.2012
Im Idealfall motiviert uns Architektur zum Besseren. Sie kann an den Wunsch erinnern, ein gutes Leben als guter Mensch führen zu wollen. So lässt sich zusammenfassen, was der Schweizer Philosoph Alain de Botton in „Glück und Architektur“ zur Wirkmächtigkeit von Einrichtungsgegenständen, Häusern und ganzen Städten überlegt. Der in London lebende Bestsellerautor – auch bekannt für seine Ferienhäuser-Initiative (www.living-architecture.co.uk) – begegnet Fragen der Ethik, Semiotik und Ästhetik in der Architektur in Form eines wunderbar leserlichen, aufschlussreich bebilderten Essays. Der urlaubstaugliche Schreibstil soll aber nicht über die ernsthaften Aussagen des Texts hinweglesen lassen: etwa, dass unser menschliches Gedeihen direkt abhängig ist von den Orten (Gebäuden, Straßen, Städten), an denen wir uns aufhalten. Die so simpel anmutende Feststellung de Bottons, dass Häuser „den besseren Seiten in uns ein Zuhause anbieten können“, sollte demnach beim Planen und Bauen dringend im Kopf behalten, beim Beleben und Bewohnen unbedingt beherzigt werden.
Alain de Botton: Glück und Architektur. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008
Tobias Hagleitner für das afo architekturforum oberösterreich