Eine Nacht im Hotel
Forum empfiehlt, 23.01.2012
Eine Nacht im Hotel ist anders. Reizvoll jedenfalls, wenn sie in guter Architektur verbracht wird. Und besonders empfehlenswert, wenn dabei bestehende Bausubstanz sensibel und zeitgemäß interpretiert wird. Neue Hotels in alten Mauern gibt es schon länger, zunehmend wird jetzt auch das touristische Potential der Nachkriegsmoderne entdeckt. Sowohl bestehende Hotels als auch umgenutzte Objekte laden mit neuer Gestaltung zum Wohnen auf Zeit ein. Etwa das Hotel Daniel beim Grazer Bahnhof schon seit ein paar Jahren und jetzt auch mit einer Dependance in Wien. Untergebracht in der ehemaligen Zentrale der Pharmafirma Hoffmann-La Roche, einem eleganten Stahlbetonskelettbau der 1960er Jahre mit phantastischem Blick auf das Belvedere, die Wiener Innenstadt und die Baustellen beim neuen Hauptbahnhof. Damit rückt ein Gebäude in die öffentliche Wahrnehmung, welches mit seiner vornehmen Eleganz schon bei der Errichtung Aufmerksamkeit erregte, dann aber ein wenig ins Abseits geriet und nun eine Wertschätzung erfährt, die auch weiteren Objekten der Nachkriegszeit zu wünschen ist.
Barbara Feller für die Architekturstiftung Österreich