Ernst Egli
Forum liest, 22.07.2013
Vor, in oder nach dem Sommerurlaub, der möglicherweise in die Türkei führt(e), empfiehlt sich ein Eintauchen in Leben und Werk des österreichisch-schweizerischen Architekten Ernst Egli (1893–1974). Egli studierte an der TH Wien, war u.a. Assistent von Clemens Holzmeister und wurde 1927 als Chefarchitekt des türkischen Unterrichtsministeriums nach Ankara berufen. Dort verwirklichte er zahlreiche Bauten, wobei er einerseits die Ideen der Moderne im Sinne der politischen und kulturellen Reformen Atatürks umsetzte, sich andererseits mit der baukulturellen Tradition der Türkei auseinandersetzte und diese zum Teil auch in seine Entwürfe einfließen ließ. Die Autorin zeichnet ein differenziertes Bild von Eglis Bestrebungen, persönliche Überzeugung und politischen Auftrag in seiner Arbeit zu verbinden – ein nach wie vor aktuelles Thema in der Architektur.
Oya Atalay Franck: Architektur und Politik: Ernst Egli und die türkische Moderne 1927–1940, gta Verlag, Zürich 2012
von Eva Guttmann für das HDA Haus der Architektur Graz