FORUM warnt vor Xenophobie in unseren Städten

Die heimische „Ausländerdebatte“ verläuft auch abseits freiheitlicher Hetze auf beschämendem Niveau: dumpfe Vorurteile, auschalisierungen und eine menschenverachtende Grundhaltung gegenüber ärmeren Fremden. Österreich hat kein „Ausländerproblem“, sondern ein Rassismusproblem. Dabei sind unsere Städte abhängig vom Zuzug aus vornehmlich schwächer entwickelten Regionen. Denn die etablierte Stadtbevölkerung zeichnet sich seit jeher nicht nur durch geringe Geburtenraten, sondern auch durch Abwanderung ins Grüne aus: Was um 1900 die Cottageviertel waren, sind heute die Speckgürtel im Stadtumland.
Die dicht bebauten Kernstädte wären ohne Migration längst verödete
Zonen – sind so aber dank ihres differenzierten Arbeitsmarkts und ihrer gesellschaftlichen Heterogenität jene vitalen, urbanen Orte,
die sozialen Aufstieg und Integration ermöglichen.

Reinhard Seiß für das vai Vorarlberger Architektur Institut