… im Buch der sich überschlagenden Ereignisse
FORUM liest, 10.11.2008
Einfall ostösterreichischer Bürokratie in Vorarlberg zu Jahresbeginn (Stichwort: Harmonisierte Bauordnung & OIB). Klimawandel im März. Immobilienkrise im Sommer. Architektur-Biennale im September und schließlich die Druckwellen des weltweiten Bankendominos.
Schluss mit der Tagesordnung.
Ja, auch die Biennale – Architecture beyond building – hatte zwischen viel Schöngeist ihren Sprengstoff. Zwei Themen durchzogen unabgesprochen über mehrere Länderpavillons hinweg als Ultima Ratio die Schau: Nachhaltigkeit (Bauen gegen den Klimawandel) und Öffentlichkeit (Der Ruf nach dem sozialen, kollektiven Raum).
Natürlich plakativ, trotzdem bewegend, nicht wegen ihrer Neuheit, sondern weil zwei inhaltliche Themen, die man bislang im Architekturdiskurs kaum mehr auszusprechen wagte, zu Kriterien geworden sind, die bloß formschönen Mainstream zum Formalismus deklassieren. Vieles steht im Wandel. Auch Vorarlberg wird sich zwischen den äußerst agilen baukulturellen Nachbarn – Deutschland, Schweiz – neu positionieren.
Konstruktive Provokationen waren gestern.
Robert Fabach
für das vai Vorarlberger Architektur Institut