Mehr Transparenz
FORUM empfiehlt, 07.02.2011
Bauen als kulturelle Leistung verständlich zu machen, ist besonders dort wichtig, wo der Stellenwert qualifizierter Planung nie besonders ausgeprägt war. Das trifft nicht zuletzt für Kärnten zu, das sich bei aktuellen Bauprojekten im Land und insbesondere in der Stadt Klagenfurt – z.B. Neubau Hallenbad – einen inakzeptablen Umgang mit seinen kreativen Ressourcen leistet. Aufgrund untauglicher, nicht an Qualität, sondern an Investoreninteressen orientierter Vergabeverfahren, wird ein Großteil des kreativen Potentials des Landes vom aktuellen Baugeschehen ausgeschlossen. Der Berufsstand der ArchitektInnen, welcher seine Aufgaben mit großer Einsatz- und Risikobereitschaft wahrnimmt, fordert mit Recht mehr Transparenz bei den Vergabeverfahren. Die initiale Verantwortung für die Baukultur liegt in Zeiten einer steigenden Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche beim Bauherrn. Es ist als eine Chance für Kärnten zu werten, dass der Bauherrenpreis, seit 1967 vergeben von der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, bei dem die Rolle des engagiert und verantwortungsbewusst agierende Bauherrn im Fokus steht, 2011 vom ZV-Team Kärnten organisiert und am 18.11.2011 im Napoleonstadel – Kärntens Haus der Architektur vergeben wird.
Reinhold Wetschko für die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs