One year after

Der zeitliche Abstand zwischen Fertigstellung eines Gebäudes und medialer Verwertung sollte in Form einer Selbstverpflichtung der Branche ausgedehnt werden, und zwar auf ein Jahr. Während heute die FotografInnen meist die Phase zwischen Fertigstellung und Erstbezug für ihre Arbeit nützen und die AutorInnen das Gebaute häufig besichtigen, bevor es noch in Gebrauch ist, müsste für das erste Jahr der Benützung allgemeines massenmediales Stillschweigen vereinbart werden. Erst dann, nachdem die BenützerInnen sich den Raum angeeignet und ihre Spuren hinterlassen haben, sollte den professionellen InterpretInnen Zugang gewährt werden, um davon zu berichten, was nun erst tatsächlich fertig ist.

Robert Temel
für die ÖGFA - Österreichische Gesellschaft für Architektur