Peter Meyer
FORUM liest, 26.5.2008
"Die penetranten Modernitätspropheten, die sich vor Internationalität nicht zu lassen wissen, haben der modernen Architektur und besonders den modernen Architekten mehr geschadet als genützt: sie haben (…) sie in die gefährliche Illusion getrieben, es bedeute internationale Anerkennung, wenn ihre Arbeiten in ein paar exklusiven Elite-Zeitschriften publiziert werden, die alle ungefähr den gleichen intellektuell interessierten Leserkreis haben. (…) die Architektur braucht aber gerade die Zustimmung der breiten Schicht derjenigen, die politisch und fachlich über die Ausführung der Bauten zu entscheiden haben."
Seinen heute noch aktuell anmutenden Artikel zur "Situation Anfang 1933" schrieb der Chefredakteur der Zeitschrift des Schweizer Werkbunds "Das Werk" vor 75 Jahren. Als eloquenter Verteter eines kritischen Selbstbildes der Moderne ist Peter Meyer immer lesenswert. Zum Beispiel in Katharina Medici-Malls Buch "Im Durcheinandertal der Stile. Architektur und Kunst im Urteil von Peter Meyer (1894-1984)", erschienen 1998 bei Birkhäuser.
Iris Meder
für die ÖGfA - Österreichische Gesellschaft für Architektur