Sommerarchitektur
Forum empfiehlt, 26.06.2015
Die Reisezeit steht kurz bevor und so möchte ich einen kleinen Anstoss geben, Urlaub und Architektur zu verbinden.
Vor Kurzem besuchte ich angelockt durch die atemberaubende Betonschale das Art Museum auf der japanischen Insel Teshima. Die Anreise erfolgte per Bahn, Boot und Bus und endete neben glimmenden Reisfeldern auf einer scheinbar ins Meer versinkenden Straße. Erst vor Ort fiel mir auf, dass ich mich nie mit dem Inhalt des auf Fotos vermeintlich leer dargestellten Museums beschäftigt hatte. Den Innenraum, der uns empfing, empfand ich dadurch umso bewegender. BesucherInnen saßen und lagen auf dem Boden und beobachteten in absoluter Ruhe und Achtsamkeit die Bewegungen und Geräusche kleiner Wasserläufe und -perlen. Die Stimmung dieser Symbiose aus Architektur, Kunst und dem Ort hat mich unmittelbar getroffen und seither nicht mehr losgelassen.
Abseits ausgetretener Pfade in fremden Gegenden Projekte zu suchen und im Kontext ihrer Umgebung mit allen Sinnen zu erfassen – das erzeugt oftmals eine neue Perspektive.
So empfehle ich für diesen Sommer das architektonische Schweifen in die Ferne.
Text von Carina Alterdinger für die Initiative Architektur Salzburg