Städtische Dichte
Forum empfiehlt, 22.10.2012
Die Notwendigkeit näher zusammenzurücken steht außer Zweifel. Nicht nur aus ökonomischen Gründen, wenn in Zeiten mangelnder Finanzkraft der Länder und Kommunen die Infrastruktur der zersiedelten Landschaft langfristig nicht gesichert werden kann, sondern auch aus ökologischen Gründen. Mehr als die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs wird für Wohnraum und für den motorisierten Individualverkehr aufgewandt. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass für die aktuelle Produktion von neuem Wohnraum mehr Energie aufgewendet werden muss als für 50 Jahre Betrieb desselben, dann ist völlig klar, dass die einzig entscheidende Frage die nach dem Standort der Immobilie ist.
Allerdings wird Dichte noch immer fast ausschließlich als „bauliche Dichte“ verstanden und diskutiert. Was fehlt ist eine Auseinandersetzung mit den qualitativen Aspekten von Dichte in der alle Handlungsstränge des städtischen Miteinanders beachtet werden.
Auch im Rahmen der Baukulturgespräche 2012 beim Europäischen Forum Alpbach wurde „städtische Verdichtung“ als notwendige Maßnahme festgestellt. Raumordnung und Flächenwidmung wurden als richtige Instrumente zur Bewältigung dieser anstehenden Entwicklung identifiziert.
Fragen nach Qualitäten architektonischer Gestaltung wurden nicht gestellt. Zu Recht?
Text von Hans Gangoly für das HDA Haus der Architektur