Station Branding
FORUM warnt, 16.1.2008
Seit sich die U-Bahn-Station Karlsplatz 2006 erstmals in eine durchgehende Werbezone für ein einziges Unternehmen verwandelt hat, breitet sich die Seuche des Station Branding offenbar unaufhaltsam aus. Eingetaucht in die Welt von H&M, Nivea oder ONE gibt es hier kein Entrinnen mehr vor dem, was Peter Sloderdijk den „Weltinnenraum des Kapitals“ genannt hat. Nicht überall wird diese Entwicklung widerspruchslos hingenommen: In São Paulo besteht seit kurzem ein totales Verbot für Werbung im öffentlichen Raum. Das erinnert zwar an Moskau um 1950, dafür sieht man die Häuser wieder. Schlecht?
Christian Kühn
Vorstand Architekturstiftung Österreich