The Battle ...
Forum liest, 13.05.2013
Im Gegensatz zur Architektur der Superlative, die kaum bewegt, kann sich eine kleine temporäre Intervention dauerhaft ins baukulturelle Gedächtnis einschreiben. So etwa das Linz Café von Christopher Alexander, das 1980 als Teil der von Angela Hareiter, Laurids Ortner und Helmuth Gsöllpointner konzipierten Ausstellung „Forum Design“ am Linzer Donauufer errichtet worden war. Als Anti-Ikone einer formverliebten, laut Alexander „nichtssagenden“ Design-Epoche verkörperte das schlichte Holzhaus die Rückkehr zu einer tieferen Substanz des Bauens, die der in Berkeley lehrende Architekt in The Timeless Way of Building und A Pattern Language zu ergründen suchte. In The Battle for the Life and Beauty of the Earth spitzt sich das globale Grunddilemma des Bauwesens am Beispiel des in den 1980er Jahren in Japan errichteten Eishin Campus nun in ungewohnten Schwarz-Weiß-Kontrasten zu. Der sozialen Vision „lebendigen“ Bauens (System A) steht das Profitstreben der Developerarchitektur (System B) gegenüber, das unsere gebaute Umgebung immer perfekter, aber auch immer unwirtlicher erscheinen lässt.
von Gabriele Kaiser für das afo architekturforum oberösterreich