Warum?

Im Rahmen dieser Reihe, in der „gelesen, empfohlen und gewarnt“wird, kommen alle diese drei Aspekte in der Besprechung eines Buches zusammen, dem sein Autor, Friedrich Achleitner, den Titel „wie entwirft man einen architekten?“gegeben hat. Anders gefragt: Warum – wird man Architekt?
Tut, was man tut oder stemmt sich gegen etwas? Der Band ist als Sammlung von Texten angelegt, die seit den frühen 1960er Jahren entstanden und jeweils einem Architekten oder einer Architektin gewidmet sind. Im Fokus steht dabei nicht das Werk jener Persönlichkeiten, sondern die Haltung aus der sie agieren und die Achleitner in die jeweiligen historischen und disziplinären Kontexte einbettet. Nebst literarischer Qualität und Sprachwitz ist es diese Kontextualisierung, die die Portraitsammlung
zu einer kleinen Architekturgeschichte macht, die sich an Biografien orientiert. Geschichten, die das Leben schrieb, aufgeschrieben von einem, der als Seismograph jene Bewegungen und Entwicklungen im Architekturgeschehen immer früh erfasste und mit seinen Texten zum Diskussionsgegenstand werden ließ.

Text von Verena Konrad für das vai