Gesellschaftspolitik als Raummodell
„Schulbau hat mutvoll, zukunftsweisend und lebendig zu sein.“ (Josef Lackner) Im Jahr 1965 formulierte Friedrich Achleitner in seinem Artikel „Schlusslicht im Schulbau. Neues Bauen kritisch betrachtet: Tiroler Schulen“ folgende Einschätzung: „In fast allen Bundesländern, vor allem in Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich, gibt es Beispiele, die nicht nur den Vorurteilen einer verknappten ‚Blut- und Bodenarchitektur‘ erwachsen sind, sondern auch einen Anschluss an die echten Schulbauprobleme unserer Zeit gefunden haben. In Tirol gibt es keine solchen Beispiele, nicht etwa, weil man keine fähigen Architekten zur Verfügung haben würde, sondern weil man glaubt, man könne die für eine relativ kurze historische Zeit und für einen kleinen baulichen Bereich geltenden architektonischen Details, also kurz die Attribute des Tiroler Bauernhauses, für alle Zukunft und für alle Bauaufgaben als verbindlich erklären. Dass dieser Weg in ein Chaos führt, das sieht man nicht nur in Tirol, sondern in ganz Österreich.“